Verrat: Wenn Führungskräfte lügen...

Published on 14 November 2025 at 15:06

...um sich selbst zu schützen

Verrat ist eines der stärksten Worte unserer Sprache. Es steht für den Moment, in dem Vertrauen plötzlich bricht. Oft passiert das nicht durch einen großen Skandal, sondern durch kleine Unwahrheiten oder Winkelzüge.

Besonders schmerzhaft wird Verrat, wenn er von Führungskräften ausgeht, deren wichtigste Ressource eigentlich Vertrauen sein sollte.

Doch warum lügen Führungskräfte eigentlich?

 

Bild: eves_art_project

𝗗𝗲𝗿 𝗯𝗹𝗶𝗻𝗱𝗲 𝗙𝗹𝗲𝗰𝗸 𝗱𝗲𝗿 𝗠𝗮𝗰𝗵𝘁: Je höher eine Führungskraft steigt, desto weniger Feedback erreicht sie. Die Realität wird gefiltert und damit auch das eigene Selbstbild. Je ausgeprägter die Macht ist und je länger sie andauert, desto stärker nimmt die Empathie ab. Stattdessen wird moralisch rationalisiert. Eine Lüge wird zur „notwendigen Maßnahme“. Ein Verrat wird zu „strategischer Kommunikation“. Und wem dient dieses Vorgehen?

𝗦𝗲𝗹𝗯𝘀𝘁𝗲𝗿𝗵𝗮𝗹𝘁 𝗶𝗺 𝗦𝘆𝘀𝘁𝗲𝗺: Lügen entstehen selten aus Bösartigkeit. Viel häufiger sind sie ein Versuch, innere oder äußere Bedrohung abzuwehren. Führungskräfte schützen damit ihren Status, ihr Ansehen, ihre Karriere und ihre emotionale Stabilität.

𝗗𝗶𝗲 𝗢𝗽𝗳𝗲𝗿𝗽𝗲𝗿𝘀𝗽𝗲𝗸𝘁𝗶𝘃𝗲: 𝗪𝗮𝗿𝘂𝗺 𝗩𝗲𝗿𝗿𝗮𝘁 𝘀𝗼 𝘁𝗶𝗲𝗳 𝘁𝗿𝗶𝗳𝗳𝘁
Für Betroffene sind die Lügen ihrer Führungskraft nicht nur ärgerlich. Sie richten auf einer tieferen Ebene Schaden an, denn sie greifen das eigene Selbstbild an. Die eigene Integrität wird geopfert und die Opfer fühlen sich benutzt und beschädigt. Psychologisch gesehen sind dies Mikrotraumata, die langfristig zu Misstrauen, Beziehungsabbruch, innerer Kündigung und Resignation führen. Verrat beschädigt damit nicht nur Beziehungen – er beschädigt auch Identifikation und Identität.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 𝗔𝗹𝗹𝗲 𝗹𝗲𝗶𝗱𝗲𝗻.
Täter und Opfer leiden beide: Der Täter durch innere Unruhe und Selbstrechtfertigung, das Opfer durch Schmerz, Misstrauen und den Verlust eines sicheren Bezugsrahmens, und die Organisation durch Leistungsabfall. Daher ist Verrat durch Führungskräfte ein systemisches Ereignis.

𝗪𝗮𝘀 𝗸𝗮𝗻𝗻𝘀𝘁 𝗱𝘂 𝗮𝗹𝘀 𝗘𝗶𝗻𝘇𝗲𝗹𝗽𝗲𝗿𝘀𝗼𝗻 𝘁𝘂𝗻?
Such dir Hilfe bei der Personalabteilung, bei den Vertauenspersonen, beim Betriebsrat. Wenn es ganz schlimm wird, und keine Lösung möglich scheint, ziehe einen Jobwechsel in Betracht.

𝗪𝗮𝘀 𝗸𝗮𝗻𝗻 𝗱𝗶𝗲 𝗢𝗿𝗴𝗮𝗻𝗶𝘀𝗮𝘁𝗶𝗼𝗻 𝘁𝘂𝗻?
Organisationen können Maßnahmen zur Psychologischen Sicherheit aufbauen und Achtsamkeit und Mitgefühl lehren und etablieren. Denn dies sind keine Wellness-Tools, sondern ein Kompetenztraining für (Selbst-)Wahrnehmung und (Selbst-)Führung. Ich biete beides für Organisationen, Teams und Einzelpersonen an, sprecht mich bei Bedarf gerne an.

Wie seht ihr das? Seid ihr schon mal verraten worden durch eine Führungskraft? Und was hat euch schließlich geholfen?

Vertrauen Verrat Leadership Integrität PsychologischeSicherheit Achtsamkeit FührungMitGefühl Selbstführung

Add comment

Comments

There are no comments yet.